Im Folgenden berichten wir über das Engagement der Gemeinde Bottmingen in den Bereichen Natur und Umwelt.
Die Gemeinde Bottmingen betreibt seit Jahresbeginn eine nachhaltige Schädlingsbekämpfung. Die Wespenbekämpfung wurde an das Unternehmen Anticimex ausgelagert, das einen konsequenten Ansatz der integrierten Schädlingsbekämpfung verfolgt. Durch Koexistenz oder Umsiedlung sollen, wenn immer möglich, die Art erhalten und der Einsatz von Bioziden vermieden werden.
Eigentlich sind in der Schweiz nur zwei von neun staatenbildenden Wespenarten lästig. Die meisten Wespen sind friedfertige Tiere, und unsere Grillspezialitäten und Torten stehen nicht auf deren Speiseplan. Allerdings ist es selbst für eine Fachperson schwierig, die Wespenart zweifelsfrei zu bestimmen. Am besten gelingt eine Unterscheidung über die Art des Nestbaus. Bei kugelförmigen Nestern handelt es sich meistens um harmlose Artgenossen.
Wespen sind Nützlinge, die in der Natur eine wichtige Funktion einnehmen. Sie leisten einen regulierenden Beitrag in der Insektenpopulation, fressen Schädlinge und sind selber Nahrung für insektenfressende Vögel, von denen unzählige Arten bedroht sind.
Gerade im Frühling kann dem Bau von Wespennestern noch wirksam entgegengewirkt werden, damit der Einsatz der Schädlingsbekämpfer erst gar nicht notwendig wird. Das Abdichten von Einschlupflöchern stellt dabei die wichtigste Massnahme dar. Wer beobachtet, dass eine Wespe in einen Rollladenkasten hinein- und herausfliegt, kann sie mit einem Wasserstrahl vergrämen und damit den Bau eines grossen Nestes verhindern.
Mit Beschluss des Gemeinderates vom 8. September 2020 wurde festgelegt, nachhaltige Schädlingsbekämpfung in der Gemeinde Bottmingen zu fördern. Das detaillierte Konzept finden Sie hier.
Die Details zu der Dienstleistung und die Kontaktdaten finden Sie hier.
Wer am Birsig von Bottmingen in Richtung Oberwil spazieren geht, der kennt die Walliser Landschafe und Schwarzhalsziegen, die dort auf der Weidefläche angesiedelt sind. Nicht nur die Bevölkerung hat Freude an den Tieren, sondern auch die Natur. Denn die Schafe und Ziegen pflegen diesen Lebensraum auf natürliche und umweltschonende Art, wie Florian Neumann, Inhaber der Firma Naturpflege Neumann erklärt: „Wir bieten seit 2011 professionelle Landschaftspflege mit dafür geeigneten, alten Tierrassen an“. Insgesamt besitzt er 95 Tiere, die im gesamten Baselbiet im Einsatz auf Siedlungsflächen, Firmengrundstücken, Kulturland oder in Obstgärten oder Naturschutzgebieten im Einsatz sind. „Auf diese Weise können die Artenvielfalt gefördert und Problempflanzen sowie Neophyten bekämpft werden“, so Neumann. Indem neue Lebensräume für alte Nutztierrassen erschlossen werden, wird mithilfe eines geeigneten Weidemanagements die professionelle Pflege des jeweiligen Gebiets durch Beweidung ermöglicht. Der grosse Vorteil der alten Landrassen liegt in ihrer Robustheit, sie fressen nahezu sämtliche Pflanzenarten wie auch Brennnesseln, Disteln, Dornsträucher oder Neophyten. Sie machen auch vor harten Pflanzenstängeln, braunem Altgras oder gar Rinde nicht halt – und gerade dieses Merkmal macht sie geeignet für den Einsatz zur Landschaftspflege. Denn zum Beispiel die abgefressenen Pflanzenstängel bieten einen hervorragenden Brutplatz für Insekten, die sich auf der beweideten Fläche ansiedeln und deren Artenvielfalt auf diese Weise gefördert wird. „Sind Maschinen im Einsatz, verschwinden meist auch die Insekten,“ so Florian Neumann, der vom März bis Dezember immer rund 7-8 Tiergruppen zeitgleich im Einsatz hat. Als Biologe kennt er die verschiedenen Tierrassen, die er je nach Bedarf einzusetzen weiss: Denn nicht all Rassen fressen das Gleiche. Die professionelle Landschaftspflege bedarf eines grossen Wissens um die eingesetzten Tierarten und das Weidemanagement. Die Auswirkung des Weidetiers auf Flora und Fauna sowie auf den Lebensraum sind Florian Neumann bekannt und setzt er sich mit seinem Einsatz und seinen Tieren auch in Bottmingen für eine professionelle Landschaftspflege und Biodiversität ein. Ein sinnvoller und zukunftsweisender Beitrag an die Natur, den die Gemeinde Bottmingen mit ihrem Weideprojekt unterstützt. Weitere Informationen finden Interessierte unterhier. Anbei finden Sie auch eine Dokumentation vom April 2021.
Die Kompost- und Gartenberatung ist für alle Einwohnerinnen und Einwohner Bottmingens kostenlos und kann unter 061 721 18 66 oder per Email vereinbart werden. Die Kompostberaterin Barbara Schumacher freut sich, Interessierte individuell zu ihren Fragen rund um den Kompost oder den Garten zu beraten.
Bisher wurde unsere Kompost- und Gartenberaterin vor allem zu den folgenden Themen um Rat gefragt:
Bei telefonischen Anfragen geht es hauptsächlich darum, was im Kompost entsorgt werden kann.
- Grundsätzlich wird davon abgeraten, Fleisch im Garten-Kompost zu kompostieren. Dies primär, weil es Ratten und Mäuse anzieht und so eine Nagerplage beim Haus bzw. im Quartier entstehen könnte.
Fleisch soll, wenn immer möglich, gegessen werden. Ungeniessbare Fleischreste können über die «Haus zu Haus Sammlung» von Bioabfällen entsorgt werden. Die Abholdaten sind im Abfallkalender aufgeführt.
- Komposterde erntet man nach 9-12 Monaten idealerweise im Frühjahr ab Ende März. So kann der gewonnene Dünger den Pflanzen helfen, kräftig zu gedeihen. Besonders stark zehrende Pflanzen wie Zucchetti, Kürbisse und Kohl mögen eine grössere Portion Kompost. Komposterde kann auch nach dem Rasenmähen sparsam über den Rasen gesiebt werden. So kann auf gekauften Rasendünger verzichtet werden.
Standort des Kompostes: Vorzugsweise soll der Kompostplatz gut zugängig sein, damit man einfach daran arbeiten kann. Damit das Kompostsilo im Garten nicht stört, ist ein Holzkompostsilo empfehlenswert.
Die Firma «ökojob» in Gelterkinden (Eingliederung Langzeitsarbeitsloser) stellt diese in zwei Grössen her. Sie sind sehr einfach zum Aufstellen und praktisch in der Handhabung. In einem Holzkompostsilo entsteht bei einem guten Mischverhältnis des Kompostgutes praktisch nie eine Geruchsemission und der Verrottung Prozess geht sehr schnell.
- Damit der Kompost nicht anfängt zu stinken und schnell Erde entsteht, ist es wichtig, dass das Kompostgut nicht zu gross ist (z.B. Äste in 10 cm Stücke schneiden, Strunk vom Blumenkohl vierteln). Zudem soll der Kompost das ganze Jahr über feucht gehalten werden. Nicht vergessen wird dies, wenn man z.B. das Spülwasser vom Salat auffängt und in den Kompost gibt. Auch sollte regelmässig Strukturmaterial in Form von Ästen, Laub oder trockenem Grass unter Gemüserüstabfälle und Blumenschnitt gemischt werden.
Bei den Kompostberatungen vor Ort wird immer auch die Biodiversität der Tiere und Pflanzen im Garten angesprochen. Ein weiteres Thema sind Beikräuter, welch oft als Gewürze oder Wild Gemüse essbar sind. Diese sind eine Bereicherung unseres Essens und enthalten oft wertvolle Vitamine. Sie sind daher viel zu schade, um im Kompost entsorgt zu werden.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Neobiota sind gebietsfremde Tiere (Neozoen) und Pflanzen (Neophyten). Einige wurden bewusst vom Menschen als Nahrungslieferanten oder Zierpflanzen nach Europa eingeführt, andere wurden unbewusst eingeschleppt. Im Laufe der Globalisierung ist es weiteren Neobiota gelungen, ohne bewusstes Zutun des Menschen, neue Gebiete zu besiedeln. Ein Teil dieser neu bei uns heimischen Lebewesen verhalten sich invasiv, das heisst, sie verbreiten sich so stark, dass sie einheimische Pflanzen und Tiere verdrängen. Dieses invasive Verhalten kann ökologische (Verringerung der Biodiversität), ökonomische (Erosion, Gebäudeschäden) und gesundheitliche Folgen (Allergien oder Infektionskrankheiten) verursachen.
Mehr zum Thema Neobiota finden Sie unter diesem Link.
Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die ursprünglich nicht bei uns vorkamen. Sie wurden bewusst, als Nutz- oder Gartenpflanzen oder unbeabsichtigt nach Europa eingebracht. Die meisten dieser Exoten verschwinden schnell wieder oder fügen sich problemlos in unsere Pflanzenwelt ein und gefährden weder Mensch noch Natur. Nur bei einem Teil von ihnen handelt es sich um exotische Problempflanzen, sogenannte invasive Neophyten. Diese setzen sich hartnäckig durch und müssen mit geeigneten Massnahmen möglichst frühzeitig reguliert werden.
Invasive Neophyten werden zu einem wachsenden Problem, weil sie
Bei weiteren Fragen im Zusammenhang mit invasiven Neophyten wenden Sie sich bitte an das Amt für Umweltschutz und Energie, neobiota@bl.ch oder Telefon: 061 552 51 11.
InvasivApp ist die neue Smartphone-Applikation zur Erfassung von invasiven Neophyten, deren Bekämpfung und dessen Erfolgskontrolle. Die Angaben sind schnell erfasst und auf einer Karte einsehbar.InvasivApp unterstützt sowohl Laien als auch Profis bei ihren Bemühungen, eine weitere Ausbreitung der invasiven gebietsfremden Pflanzen zu verhindern.
Neozoen sind gebietsfremde Tiere, die ursprünglich nicht bei uns vorkamen. Häufig kleinere Tiere, welche den Menschen unbemerkt als blinde Passagiere begleiten. Es werden aber auch immer wieder exotische Tierarten bewusst eingeführt und gewollt oder ungewollt frei gelassen. Problematisch wird es, wenn sich diese invasiv verhalten. Als invasiv wird eine Art bezeichnet, wenn sie sich unkontrolliert ausbreiten kann und die heimische Artenvielfalt auf unterschiedliche Weise bedroht wird. Angestammte Arten können durch Konkurrenz oder räuberisches Verhalten, aber auch durch Übertragung von Krankheiten zurückgedrängt werden.
Bei weiteren Fragen im Zusammenhang mit invasiven Neozoen wenden Sie sich bitte an dasAmt für Umweltschutz und Energie, neobiota@bl.ch oder Telefon: 061 552 51 11.
Weitere interessante Links:
Das Projekt Smart Climate geht in Bottmingen bereits in die Pilotphase 2: mit dem Klimawandel und dem Bevölkerungswachstum in Ballungszentren sind enorme Herausforderungen für Stadt und Land verbunden. Häufigere und heftigere Hitzewellen werden die Bevölkerung zunehmend belasten und gegenwärtige Systeme der Gebäudekühlung und Infrastruktur über die Grenze ihrer Belastbarkeit strapazieren.
Um diesen Veränderungen sinnvoll zu begegnen, braucht es belastbare Mikro-Klimadaten. Mit dem Projekt «Plug-and-Sense» wird auf der Basis eines feinmaschigen und wirtschaftlichen Sensornetzwerks die Erfassung und Modellierung des triregionalen Klimas ermöglicht. Zur Auswertung der Daten entsteht eine öffentliche zugängliche Webplattform.
Smart Cities sind in aller Munde, für viele jedoch nach wie vor ein abstraktes Thema, das eher ins Silicon Valley gehört als ins beschauliche Bottmingen. Mit den zwei im Jahr 2020 installierten Sensoren werden auch in der Gemeinde Bottmingen Klimadaten für das «Plug and Sense Projekt» erhoben. Die vorab von den kantonalen Datenschutzstellen als unbedenklich eingestuften Sensoren verfügen über eine autonome Stromversorgung (Photovoltaik) und können sehr flexibel installiert und betrieben werden. Somit stellen sie eine kostengünstige Grundlage für die Evaluierung und Optimierung regionaler Infrastrukturen dar, und unterstützen die Regionalplanung mit wichtigen Daten.
Das Lufthygieneamt beider Basel, die meteoblue AG, IWB und die Sensirion AG haben sich unter der Leitung von Smart Regio Basel zu einer Kollaboration im Bereich Mikrowettersensorik und Luftreinheit zusammengeschlossen. Das AUE Basel-Stadt beteiligt sich mit Lärmmessungen am Projekt, zusätzliche Implementierungen von Sensorik (bspw. Pollenflug etc.) werden laufend geprüft. Da nun die Pilotphase 2 beginnt, bleiben die beiden Sensoren in Bottmingen vorerst bestehen.
Nach Projektabschluss steht ein funktionierendes System für die Überwachung und Planung des städtischen und regionalen Klimas im kostengünstigen Betrieb zur Verfügung. Die Region Basel ist als Trendsetterin auf dem Gebiet der Stadtplanung für sensorikbezogene Smart-City-Projekte etabliert.
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