Ein Weiher am schattigen Waldrand? Natürlich! Zwar kommen hier die wärmeliebenden unter den Amphibienarten wie z. B. Gelbbauch- unken nicht vor. Doch Erdkröten und Grasfrosch sind hier ebenso quicklebendig wie anderswo. Zudem sind die grossen Schilfbestände und die Hochstaudenfluren aus Spierstauden und Brennnesseln an dieser feuchten Lage besonders wüchsig. Darin fühlen sich Vögel, Kleinsäuger, Schmetterlinge und viele andere Insekten wohl. Damit genügend Licht auf die Weiher fällt, wurde der Waldrand ausgelichtet und vielfältiger gestaltet. Und unterhalb des Weihers entfaltet sich eine feuchte Blumenwiese mit Schmetterlingen.
Der Chänelmattweiher ist zur Zeit der beliebteste Laichplatz des Grasfrosches in der Region. Bis zu 850 Laichballen wurden schon gezählt! So gehen er und viele andere Frösche, Kröten und Molche im Frühjahr auf die grosse Entdeckungstour. Von ihrem Winterquartier aus suchen sie im Umkreis von einem Kilometer (Erdkröte bis zu 2 km) neue Lebensräume und Laichplätze für die Paarung.
Liegen die Biotope zu weit auseinander oder fehlen die Wanderkorridore, droht den Amphibienvölkern die Isolation durch Verinselung, die Inzucht oder gar das Aussterben. Deshalb fördern wir auf dem Bruderholz ein möglichst dichtes Netz an Weiherbiotopen und naturnahen Vernetzungselementen.
Ab Mitte März ziehen die Erdkröten – meist nachts – in grosser Zahl zu ihren Laichgewässern. Zuerst treffen die Männchen (M) ein, einige Tage später die Weibchen (W). Jetzt kann man sie gut auch tagsüber beobachten. Bei der Paarung sind die M in grosser Überzahl – die nicht selten werden die W von mehreren M umklammert. Oft erwischen die M dabei einen Geschlechtsgenossen, welcher mit seinen «Befreiungsrufen» lautstark auf den Irrtum aufmerksam macht. Der eigentliche
Paarungsruf ist jedoch nur selten zu hören. Die an Wasserpflanzen gehefteten Laichschnüre sind gut von den grossen Laichklumpen des Grasfrosches und den kleinen Laichballen des Wasserfrosches unterscheidbar (Foto: Ramessos/cc 3.0).