Der Mehrwert-Tag in Bottmingen

16. Jun 2022

Am Samstag fand auf dem Talholzschulhaus- Areal der Mehrwert-Tag statt. Die Neuauflage des ehemaligen Bring- und Holtags verlief positiv und stiess die Teilnehmenden an, sich mit dem Thema Abfall auseinanderzusetzen.

Zwei Jahre wurde der Bring- und Holtag wegen der Pandemie verschoben, doch am Samstag konnte
die Neuauflage endlich durchgeführt werden. Auch das Wetter spielte mit: Unter der strahlenden Sonne war der erste Mehrwert-Tag in Bottmingen ein voller Erfolg. Dort konnten Gegenstände nicht nur gekauft, sondern auch getauscht, epariert und gespendet werden. Ohne eine Anmeldung konnte man Koffer mit alten Schätzen vollpacken und auf dem
Fussballplatz verkaufen. Der Koffer diente nicht nur als Transportbehälter, sondern auch als Ladentisch, Schaufenster und Lager. Es war ein kleiner Flohmarkt, anders als die vergangenen Bring- und Holtage, wo die Gegenstände gebracht und ausgestellt wurden. Eine Frau am Flohmarkt erzählte zufrieden, dass sie bereits zwei Küchengeräte und einige Reiseführer verkaufen konnte. «Für mich war der Tag bisher auf jeden Fall erfolgreich», meinte sie.

Leseratten sind fündig geworden Wer neuen Lesestoff suchte, wurde an der Bücher- Tauschbörse fündig. Von Kinderbüchern über Krimis bis hin zu Fantasy, Reiseführern, Sachbüchern und Liebesgeschichten – die Auswahl war gross. Auch gebrauchte Velos konnten, in Zusammenarbeit mit Velafrica, gebracht werden. Insgesamt wurden um
die 50 Fahrräder gespendet, die nachher in sozialen Einrichtungen repariert und dann nach Afrika exportiert werden. Diese werden an Bedürftige weitergegeben, um zum Beispiel einen schnellen und sicheren Weg zur Schule zu rmöglichen. Ein weiteres Highlight des Anlasses war das Repair Café. Dort konnten kaputte Gegenstände abgegeben
werden, die dann im Werkraum der Primarschule Talholz von freiwilligen Personen repariert wurden. «Es waren überwiegend elektronische und mechanische Reparaturen», erzählt Shane Zutter aus der NUSK. Von Nähmaschinen und Wasserkochern über Gartenscheren, Staubsaugerdüsen und Kaffeemühlen war alles dabei.

Bewusstsein für Wertstoffe gestärkt. Am Mehrwert-Tag drehte es sich jedoch nicht nur um die Aneignung von neuen oder gebrauchten Dingen, sondern auch um das Bewusstsein über Abfallproduktion und den Konsum. Das ist ein Teil des neuen Konzepts des Mehrwert-Tags, wie Sabine Pfammatter, Ressortverantwortliche Natur, Energie und Umwelt, der Gemeinde Bottmingen erklärt: «Am Ende eines Bring- und Holtags blieb jedes Jahr ein noch grösserer Haufen von Gegenständen zurück, den die Gemeinde dann zu entsorgen hatte. Vom ursprünglichen
Gedanken, Gegenstände so lange wie möglich im Kreislauf zu behalten, blieb nicht mehr viel übrig. Deshalb wurde der Bring- und Holtag in Bottmingen vor ein paar Jahren abgeschafft. Mit der Neuauflage wollen wir uns inspirieren lassen, wie
wir Gegenstände reparieren, tauschen und verschenken, damit sie möglichst lange erhalten und genutzt werden können.»
Inspiration und Tipps wurden auch am Stand von ZeroWaste Switzerland geboten. Neben Gegenständen, die Einweg-Waren ersetzen können, wie wiederverwendbare Wattestäbchen, Bienenwachs-Frischhaltefolie, Gemüsebeutel und Stoffbeutel, wurde auch das Prinzip des Vereins vermittelt: Plastik und Abfälle möglichst reduzieren. Pro Person werden in
der Schweiz jährlich ungefähr 700 kg Abfall produziert. Diese Zahl soll reduzieren werden. Nicht nur die
Verminderung der Menge, sondern auch die fachgerechte Entsorgung von Abfall ist wichtig. Sonderabfallsammlung Am Mehrwert-Tag gab es auch eine Sonderabfallsammlung, die von der Bevölkerung genutzt wurde. Doch es geht um mehr als nur die richtige Abfalltrennung, wie Sabine Pfammatter erklärt: «Das Anschaffen von Gegenständen kann eine noch
grössere. Belastung für die Umwelt darstellen als das Entsorgen. Die Produktion von Neuware verbraucht viele Ressourcen in Form von Energie, Rohstoffen, Wasser und noch mehr. Daher beginnt die Abfallvermeidung mit der Anschaffung und nicht beim Trennen von Abfällen. Auf der Gemeindewebseite gibt es eine Reihe von Tipps, wie Abfälle
vermieden werden können.» Wer nach dem Stöbern hungrig wurde, war am Essensstand gut versorgt. Die vollen Bänke zeigten, dass sich viele an diesem Tag mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Auf die Frage, was die «Botschaft» des Anlasses ist, antwortet Pfammatter: «Gemeinsam Freude und Wertschätzung an unserem Besitz entdecken.» Wer am Mehrwert-Tag dabei war, hat diese Botschaft bestimmt mit nach Hause genommen.

Megan Paola

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