Der Lehrplan 21 kommt

01. Dez 2014

Aktuell wird im Kindergarten und der Primarschule nach vier Lehrplänen unterrichtet.

Für den Kindergarten gilt der Stufenlehrplan Kindergarten aus dem Jahre 1998. Ebenfalls schon 15 Jahre alt ist der Lehrplan für die Primarschule. Für den Fremdsprachenunterricht gilt der Lehrplan Passepartout und für die 6. Primarschulklasse gibt es einen Übergangslehrplan. Vergangene Woche hat nun der Bildungsrat des Kantons Baselland beschlossen, dieses Flickwerk durch einen neuen Lehrplan zu ersetzen. Ab Sommer 2015 wird im Kindergarten und in der Primarschule nach dem Lehrplan 21 unterrichtet. Dieser neue Lehrplan wurde von allen deutschschweizer Kantonen gemeinsam entwickelt. Der Lehrplan orientiert sich deshalb auch an den bisherigen Lehrplänen der Kantone. Er ist keine Bildungsrevolution, sondern ein guter eidgenössischer Kompromiss. Für Kindergarten und Primarschule werden die Veränderungen nicht besonders gross sein. Der Lehrplan ist zwar etwas umfangreicher als die bisherigen Lehrpläne, aber nicht weil mehr Soff vermittelt werden soll. Er beschreibt einfach präziser, was ein Kind nach einer bestimmten Anzahl Schuljahre können soll. Fähigkeiten, die ein Kind in der Schule erwirbt, nennt man in der Fachsprache „Kompetenzen“. In den Medien wurde über diese Kompetenzorientierung heftig diskutiert. Dabei ist sie keineswegs neu. Ein Blick in die aktuellen Lehrpläne zeigt, dass schon diese über weite Strecken Kompetenzen beschreiben. Selbstverständlich lernen die Kinder weiterhin das kleine Einmal-Eins und die Rechtschreiberegeln. Entscheidend ist aber, dass sie das erworbene Wissen auch anwenden können. Wer sich selbst ein Bild vom neuen Lehrplan machen will, kann ihn unter www.lehrplan.ch anschauen. Nicht alle Kantone kennen den Wechsel vom Kindergarten zur Primarschule. Deshalb fehlt im Lehrplan 21 eine Beschreibung, was Kinder nach der Kindergartenzeit können. Diese Lücke wird der Kanton Baselland noch schliessen.

Urs Tester, Präsident Schulrat Kindergarten Primarschule Bottmingen


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